Jubiläen 2020 – So war der Dammer Carneval vor...


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Dammer Carneval vor 125 Jahren:
Der „Erbprinz von Satyrien“ und seine Narren 1895 gegen den „Schwarzen Club“

1895 bleibt der Prinz weitestgehend anonym, denn die „Fastnachtszeitung“ nennt ihn nur „V. von Jeddo“ bzw. „v. Halifax“ und „Pumphose“. Er versteht sich nach eigener (?) Darstellung als „Herzog von Humor und Jocus“ sowie als „Erbprinz von Satyrien“ und „Großcomthur des Ordens vom höheren Ulk“. Mehr wissen wir nicht, denn eine Liste der Prinzennamen existiert erst – mit Lücken – seit 1897. Doch immerhin: Se. Tollität sind sehr großzügig und sozial eingestellt: Einkünfte „aus den Kron- und Staatsgütern“ sollen „unter Unsere getreuen Unterthanen zu gleichen Theilen getheilt werden“. So wird er wohl sehr freigiebig gewesen sein.

Die Dammer Narren aber zeigten sich nunmehr trotz mancher zwischenzeitlichen Wirren in ihrem Willen, Carneval zu feiern, unbeirrbar. Denn das Sessions-Motto verkündete unmissverständlich: „Wenn auch alle Narren vergeh’n, die Dammer bleiben besteh’n.“ Die „Fastnachtszeitung“ erschien im 27. Jahrgang auf hauchdünnem Seidenpapier, bekam allerdings wohl nicht Stoff genug, obwohl sich die Redakteure ganz offenbar kräftig ins Zeug legten. Egal: Die Rückseite blieb zu etwa zwei Fünfteln frei. Meldungen und Artikel darin sind jedoch höchst amüsant und teilweise heute noch nachvollziehbar:

Gleich nach dem Prinzenaufruf lässt man sich über eine „Bierebbe“ in Vörden aus, verursacht durch Dammer „Carnevalisten, Opernsänger und Mimiker“. Doch wird diese zur Fastnacht durch Se. Tollität und dessen entsprechende Lieferungen behoben. In einem umfangreichen Gedichtepos „Des Prinzen Heerschau“ würdigt derselbe all seine getreuen Anhänger, verspottet aber erwartungsgemäß seine Gegner. Letztere hatten ihre Hochburg in Roberts Hotel, wegen seiner blechverkleideten Fassade auch „Blechhotel“ genannt. Der Inhaber, Wilhelm Robert, war mittlerweile Anführer des „Schwarzen Clubs“, deren Mitglieder sich als Carnevals-Gegner verstanden. Robert wird laut „Fastnachtszeitung“ 1895 folgendermaßen charakterisiert: „Am Wilhelm, im Blechhaus, zieh'n nun wir vorbei, / Ihn einstens den unsern wir nannten; / Daß währte nicht lange sein’ närrische Treu, / Wir leider zu späte erkannten. / Talente hatte er gar viel, / Auch Witze meist in Menge, / Doch trieb er durch frivoles Spiel / Im Baß sich in die Enge. / Im schwarzen Club herrscht Bildung, Licht / Der hohen Potentaten. / Er macht ein frommes Angesicht / Und denkt an die Dukaten.“

Auch sonst werden in „Des Prinzen Heerschau“ insbesondere die Dammer Wirte, von denen es um diese Zeit noch etliche gibt, in ihrer Haltung zum Carneval gewürdigt. Doch gilt das genauso für alle anderen Vertreter örtlicher Prominenz. Man sieht: Die Nachwirkungen der erzwungenen Vorverlegung des Rosenmontags in Damme durch den Münsteraner Bischof finden im örtlichen Geschehen immer noch ihren Widerhall.

Ein fünfstrophiges Gedicht erläutert an anderer Stelle die Planungen zur „Dammer Eisenbahn“, der bereits Se. Tollität in seinem Aufruf neben der „Telegraphie“ größte Zukunfts-Chancen einräumte und uneingeschränktes Wohlwollen entgegenbrachte. Da heißt es in den höchsten Tönen: „Nun laßt die Gläser klingen / Und laßt uns jubeln laut, / Laßt tanzen uns und springen, / Die Bahn wird jetzt gebaut.“ Die Illustration dazu ist allerdings zwiespältig: vorweg ganz groß ein Narr auf einem bockenden Esel reitend, hintendrein eine kleine Dampflok. Bekanntlich realisierte die GOE (Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn) das Vorhaben mit der Stichbahn nach Holdorf im Jahre 1900. Damals setzte Damme mit der Anbindung „an die Weltbahn“ zunächst große Hoffnungen auf den Fremdenverkehr, die sich allerdings weniger erfüllten. Gleichwohl begann aber mit dem Bahnverkehr und der Möglichkeit der Zufuhr großer Mengen an Futtermitteln und Kunstdüngern der rasante Aufstieg der Dammer Landwirtschaft.

Das Sessionsprogramm 1895 ist zwar nicht schriftlich überliefert, dürfte sich wohl so gestaltet haben, wie es aus zeitgenössischen Quellen erschlossen werden kann. Am Sonntag vor dem Rosenmontag gab es den Eröffnungsball, tags darauf nach der Huldigungsfahrt Sr. Tollität durch Damme den „Zug durch die Gemeinde“, d.h. den kostümierten und thematisch gestalteten Umzug mit vielen Haltestationen an Dammer Gaststätten. Dienstags folgte der Gänsemarsch mit nachmittäglichem „Kaffeeklatsch“, mittwochs nochmals ein „Katerfrühstück“ und am Spätnachmittag ein „Großer Ball“. Ab der Generalversammlung am „Dritten Weihnachtstag“ in der „nördlichsten Hofburg“ (Hotel Mähler) trafen sich in der Zeit vor dem Umzug die 30-40 ausschließlich männlichen Mitglieder in wöchentlichem Abstand zur Planung, wobei Gesang und humoristische Vorträge in die Sitzung eingebettet waren. Erst ab 1897 haben wir über diese Abläufe Aufzeichnungen aus den ältesten erhaltenen Protokollbüchern der Carnevalsgesellschaft.


 

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Dammer Carneval vor hundert Jahren:
Neustart 1920 trotz „ernster Zeit“ mit Umzug und „Wuchergericht“

Im Ersten Weltkrieg hatte man aus naheliegenden Gründen sämtliche närrischen Aktivitäten eingestellt. Das galt auch für das Jahr 1919, denn Waffenstillstand, Abdankung des Kaisers, „Novemberrevolution“, die allgemeine Not und schließlich die Wahlen zur ersten Nationalversammlung diktierten das Leben zur Jahreswende 1918/1919.

Das wollten die Dammer Narren zum Carneval 1920 bei weiterhin großen Vorbehalten gegen eine Wiederaufnahme der Fastnacht zunächst auch weiterführen. Denn im Protokollbuch der Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 heißt es noch am 7.1.1920: „Es wird beschlossen, in diesem Jahr mit Rücksicht auf die jetzige ernste Zeit am Rosenmontag keinen Fastnachtsumzug abzuhalten, es soll aber eine Fastnachtszeitung herausgegeben werden und am Fastnachtsdienstag ein Gänsemarsch stattfinden.“

14 Tage später jedoch stießen die versammelten Narren den Beschluss wieder um und organisierten mit dazu passendem Galgenhumor einen zeitgemäßen „Schieberzug“, eingeteilt in drei Gruppen als „Klein-, Mittel- und Riesenschieber“. So beschließt es die Sitzung am 21. Januar 1920. Vor diesem Beschluss schickt man allerdings zwei „Patrouillen“ los, um die „große Anzahl älterer Mitglieder“ von zu Hause loszueisen und herbeizuholen. Das gelingt offenbar. Und so finden die Narren mit Heinrich Schilgen jr. alsbald einen Prinzen, der später in seinem Aufruf laut „Fastnachtszeitung“ auf allerlei Probleme der Zeit anspielt, doch „zur Wiederherstellung des früheren Friedenszustandes“ die zupackende Parole „Zurück zur Arbeit!“ ausgibt.

So rollt denn das Programm der Session ab wie zu Vorkriegszeiten: Am Sonntag „nachm. 5 Uhr“ Ball im Saale Droste, Rosenmontag, 10 Uhr „Durchfahrt Sr. Närrischen Hoheit des Prinzen Karneval“, am Rosenmontag dann um 11 Uhr „Großer Karnevalistischer Umzug“ durch die Dammer Straßen und Kneipen, „nachm. 5 Uhr Ball bei Ww. M. Tepe“ (ein weiterer Saal, später Pröbsting), Dienstag Gänsemarsch und „nachm. 3 Uhr Jammerkaffee im Lilienthal“ (Gaststätte Grevenkamp) und schließlich Mittwoch Ball im Saale Schilgen. Doch zusätzlich setzten die Carnevalisten als Abschluss des Rosenmontagsumzugs nach der „Komischen Aufführung in einem Akt“ den zeitgemäßen „Zusammentritt des Wuchergerichts“ an, wohl auch in konsequenter Weiterführung des Umzugsthemas „Schieber“. Worüber das „Wuchergericht“ befand, ist leider nicht überliefert. Es wird wohl ein großer Spaß nach dem Motto „Aus der Not eine Tugend machen“ gewesen sein.

Wie so oft in schwierigen Zeiten beweisen die Dammer damit eine Art Galgenhumor, der ihnen die einzig erträgliche Reaktion auf die schleichende Inflation, auf Nahrungsmittelrationierungen, Ausfuhrverbote und die Zwangs-Ablieferungspflicht der Landwirte erschien. Und diese Haltung setzte sich in den Folgejahren des Dammer Carnevals fort. In „Notgeld – Notzeiten. Damme während der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg“ kann man dazu und über die drei Jahre danach vieles nachlesen, erhältlich im Stadtmuseum Damme.

 

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Dammer Carneval vor fünfzig Jahren:
Erstmals ein Kemphausener Prinz und Proteste des Offizials 1970

Nicht sonderlich einfallsreich, aber immerhin vorausschauend hatten die Dammer Carnevalisten ihr Sessionsmotto 1970 gewählt: „Närrisch in die Siebziger Jahre.“ Offiziell begann laut Sessionsprogramm die Narrenzeit auch gar nicht mit dem Elften Elften, sondern am 6. Januar mit einer Planungssitzung, zu der man alle Wagenbauergruppen zusammenrief. Gleichwohl folgten sodann drei Galasitzungen nach dem neuen Modus Samstag-Freitag-Samstag. Und diese Zusammenkünfte kamen so daher, wie es Büttenredner Mans Büld als Thema seines Vortrags wählte: „Nach der alten Mütze.“ Das bedeutete ein regelmäßiger Wechsel von Büttenrede und Gemeinschaftsgesang aus närrisch-Dammer Liedgut.

Die jeweilige Rolle und die Zahl der Büttenredner war dabei imponierend: Rudi Bell startete mit einem Prolog, Benno Leiber und Bernard Meyerrose traten als „Muck & Trina“ auf, gefolgt von Mans Büld (s.o.) sowie Martin Bernholt und Fritz Koch als „Dammer Donauspatzen“, so dass „Ein Durchgedrehter“ alias Werner Droste vor einem Lied die erste Halbzeit beschloss. Den Prinzeneinzug krönte nach erfolgter Proklamation ein recht patriotisches „Heil dir, o Oldenburg!“, hernach „Max & Moritz“ in Gestalt von Willy „Borsche“ Enneking und Hans „BAM“ Mähler. Der „Sträfling“ Manfred Wittich hatte außer seiner Büttenrede einen stummen großkopfigen Polizisten mitgebracht, worauf ein auch im Alltag so agierender „Bierkutscher“ mit Dieter „Schoko“ Schomaker sowie zwei Köche, nämlich Josef und Martin in der Rolle von zwei „Fernfahrern“, das Büttenprogramm fortsetzten, während der „Närrische Zucker“, d. h. Paul Everding, den Vortragsreigen abschloss. Natürlich war der endgültige Schluss erst mit der Traditionshymne „Wir, das alte Volk von Damme“ vollzogen.

Keineswegs vergessen sei der Prinzen-Einzug, denn erstmalig schaffte es mit Heinrich Böckermann ein Narr aus Kemphausen in dieses Amt. Der fünfte Heinrich in der Zählung seit 1934 erwählte sich Ewald Klatte zum Hofnarren sowie Hermann Borgerding und Franz Hackmann als Adjutanten. Sonntags nach der dritten Galasitzung gab’s den Gegenpart in Form einer Kinderprinzenwahl, die nach dem Votum der versammelten Narrenjugend Stefan Bell für sich entschied. Sr. Tollität Stefan I. zur Seite standen als Hofnarr Godehard Diekhaus, als Adjutanten Wolfgang Lebrecht und Rolf Moormann.

Damit auch gar nichts schieflaufen konnte, fand mittwochs vor den Umzugs-Höhepunkten erneut eine Sitzung für die Wagenbauer zwecks genauer Instruktion statt. Dabei hatte es die Carnevalsgesellschaft als Organisatorin nur mit einem Drittel des heutzutage startenden Gruppen-Kontingents zu tun. 68 Umzugsnummer waren gemeldet, darunter 14 Musikkapellen sowie noch eine Prinzengarde der Mittelschule für Jungen und eine riesige Zahl von Funkenmariechen verschiedenster Herkunft.

Noch starteten nicht alle Gruppen an beiden Tagen, denn der Sonntag war als „Großer Kinderumzug“ deklariert, so dass hieran nur thematisch fokussierte oder auch gemischte Gruppen entsprechenden Alters, zum größten Teil über die Schule organisiert, teilnahmen. Erst im Rosenmontagsumzug kamen nicht nur die reinen Erwachsenengruppen, sondern alle Umzugsteilnehmer zusammen. Die Preisrichterkommission bewertete 1970 beide Umzüge getrennt und nach den Kriterien „Idee“ und „Ausstattung“.

Das weitere Sessionsprogramm war dann recht kurz: Gänsemarsch am Morgen und Jammerkaffee am späten Nachmittag im Schweizerhaus fanden am gleichen Dienstag statt. Und der Aschermittwoch war in der Druckfassung ganz klein geschrieben und nicht weiter spezifiziert. 2014 rollten die „Heimatblätter“ in ihrem 93. Jahrgang vom 8. Februar die satirische Darstellung der Holland-Priester-Ehe noch einmal auf, insbesondere anhand der zahlreichen Unterlagen aus dem Offizialatsarchiv. Die Sicht der Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 hat diese 2013 in ihrem Band „In närrischer Eigenart. 400 Jahre Damme Carneval“ vermittelt. Exemplare dieses reichhaltig bebilderten und historisch tiefgehenden Buches sind nach wie vor im Stadtmuseum erhältlich.





 

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Dammer Carneval vor 25 Jahren:
1995 ein vielfach meisterlicher Prinz und Wirren um Haverbeck

Unter dem etwas unbeholfenen Motto „Des Narren beste Wahl ist Dammer Carneval“ startete die heiße Phase des Carnevalsgeschehens mit zwei Galasitzungen im weiterhin bewährten historischen Saal Pröbsting. Büttenredner und -sänger sowie funkende Tänzerinnen gestalteten einen turbulenten Ablauf. Unter musikalischer Begleitung der „Binos“ prologisierte Hans-Georg Alten, um später noch als „Sterngucker“ aufzutreten, während „Sherlock & Humbug“ alias Konny Meyer & Frank Hörnschemeyer Letzteres aufzuspüren suchten, die Funkenmariechen unter Leitung von Janina Middendorf und Carina Luther zwischendurch tänzerisch glänzten, aber zwei „Kürmütter“ in Gestalt der aufreizend gestalteten Helmut May und Bernard Macke kaum Glaubhaftes verkündeten. Das ließ „Raskas Rasselbande“, bestehend aus sämtlichen sechs Familienmitgliedern des Musikers Eckhardt R., nicht ruhen, Amüsantes zu Herzen gehen zu lassen, um sogleich von den Sensationsreportern „Ömmes & Bömmes“ oder Benno Goda & Michael Rechtien knallharte Fakten in die närrische Gerüchteküche zu streuen. Dem konnten nur die Traditionsfiguren „Muck & Trina“ das Wasser reichen, denn immerhin verbargen sich dahinter die langjährigen Büttenredner Hans „BAM“ Mähler und Willy Enneking.

Doch damit längst noch nicht genug: Nach dem Prinzeneinzug bot die Funkengarde mit der Choreographie Anne Rechtiens und Anke Wöbkenbergs geradewegs Furioses à la Parisienne, um dem bereits erwähnten Sterngucker sowie den Stadtstreichern Oskar & Vitus (Andre von der Heide & Frank Hörnschemeyer) Platz zu machen und an der „Quetschkommode“ Günter Vormoor und seinem Lead-Sänger Gerd Nyhuis „Drechselfixes & Dudelixes“ zu entlocken. Den Abschluss in der Bütt krönten mit unverkennbar russischem Einschlag „Iwan & Rebroff“, verkörpert durch Heiko Bertelt & Helmut May. Gleichwohl verursachten die beiden wegen ihrer Kennzeichnung Haverbecks, das der Herrgott angeblich „im Suff“ gemacht habe, einen kleinen Eklat, der auf der nächsten Galasitzung durch „im Sonnenschein“ revidiert wurde.

Tja, und der heiß und innig erwartete Prinz war der meisterliche Dreispringer und vielseitige Kaufmann Wolfgang Knabe, den unter allgemeiner Zustimmung als Tollität Wolfgang I. der gleichnamige Sitzungspräsident Wolfgang Friemerding proklamieren durfte. Die zweite Galasitzung ergänzte dann Sr. Tollität Hofstaat: Das Kraftpaket Robert Almes erschien als Hofnarr, Bruder Hans Knabe sowie ein weiterer Hans, und zwar der von Markus, komplettierten als Adjutanten das Narren-Quartett.

Nach dem Wagenbauer-Kostümball am folgenden Wochenende stand der Sonntag im Zeichen des neuen Kinderprinzen. Bastian I. Middendorf übernahm die Regentschaft über das närrische Jungvolk, unterstützt von den Adjutanten Christian Deters und Benjamin Budke, während Dominik Vorpahl die Hofnarren-Stelle ausfüllte. Mit Senioren-Galasitzung, Prinzenball, Kinder-Galasitzung und einem Wagenbauer-Instruktions-Abend bereiteten sich alle intensiv auf die Höhepunkte der beiden Umzüge am 20. und 21. Februar vor.

Im 1990er Jahrzehnt der Teilnehmer-Rekorde steigerte sich die Zahl der Wagen und Gruppen erneut: diesmal auf 221. Doch betraf die Steigerung keineswegs nur die Quantität, denn vor allem setzte der närrische Wettbewerb eine kaum fassbare Fülle an Ideen und Gestaltungsfarben und -formen frei, so dass erneut die Qualität der Umzüge mit denen der rheinischen Hochburgen gleichzog. Folglich befand die Preisrichterkommission 1995, dass für 30 Gruppen Sonderpreise angebracht waren, für 76 Wagenbauergemeinschaften erste Preise, während sie 60 zweite und 22 dritte Preise vergab. Auch das war wieder Spitze!

Der weitere Verlauf gestaltete sich traditionell: Gänsemarsch von und zur Hofburg „Hubertushof“, Jammerkaffee bei Pröbsting, Aschermittwoch mit Hofburgwechsel zum „Lindenhof“ und als Endpunkt die Urkunden- und Ordensverleihung, auf reichhaltig flüssige Weise gesponsert von großen Dammer Firmen und Banken. Ach ja, und dann erschien zum Rosenmontagsempfang der seinerzeitige niedersächsische Innenminister Gerhard Glogowski als Ehrengast, der kurz darauf zwar zum Ministerpräsidenten avancierte, aber bald hernach zurücktreten musste. Nun denn, er verstand sich auch mehr als Anhänger des Braunschweiger Karnevals, der bekanntlich mit der Dammer Narretei nicht annäherungsweise vergleichbar ist…






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Umfassende Informationen zur Geschichte des Dammer Carnevals

Weitere umfassende Informationen zur Geschichte des Dammer Carnevals bis in die Anfänge sind zu finden in:
Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 e.V. (Hg.): In närrischer Eigenart. 400 Jahre Dammer Carneval, Damme 2013 Schomaker, Alwin: Das Alte Volk von Damme, 2 Bde., Damme 1964
Alle Bände wie auch weitere zur Stadt- und Carnevalsgeschichte sind im Stadtmuseum Damme erhältlich.








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