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Jubiläen 2010 >> Carneval vor 100 Jahren (1910) >> Carneval vor 75 Jahren (1935) >> Carneval vor 50 Jahren (1960) >> Carneval vor 25 Jahren (1985) Dammer Carneval 1910: Wirklich „die letzten Trümmer der ausgestorbenen Dammer Fastnacht“? ![]() Einig war man sich aber schon über das Thema, das „Die Entdeckung des Nordpols“ lauten sollte. Das knüpfte an ein relativ aktuelles Ereignis an, denn knapp zwei Jahre zuvor war es Frederic Albert Cook gewesen, der behauptete, als Erster diesen nördlichsten Punkt der Erde erreicht zu haben. So beauftragte man die „Ausstattungskommission“, bestehend aus Hubert Butke, Wilhelm Clausing und Wilhelm Beckmann, der für 50 Mark ein Schiff erstellen sollte, mit den Umzugs-Vorbereitungen. Auf den beiden Folgesitzungen gab es weitere Rollenverteilungen: Kapitän als F. A. Cook sollte Wilhelm Beckmann und sein Erster Offizier Hubert Butke sein, Obersteuermann wurde Heinrich Schilgen, Hans Dorfmüller Schiffskoch, während Martin Leiber, Johannes Vieth mit dem Postler Thöle ein begleitendes Luftschiff zu bauen und zu begleiten hatten. Im Übrigen wurden als Eskimos eingeteilt: Wilhelm Gillmann, Bernhard Leiber, Bernhard Strothmeyer, Heinrich Bosche (auch gleichzeitig zuständig als „Achsenschmierer“) und Bernhard Kleyböcker (also doch nicht Prinz). Martin Börger bildete zudem eine Gruppe mit zwei großen Schlittenhunden, während Martin Tepe die „Führung eines Eisbären“ übernahm.
![]() Der Umzug sollte laut Versammlungsbeschluss Rosenmontag (übrigens am 7. Februar, nur einen Tag eher als 2010) um 11 Uhr bei der Hofburg Bollmann starten, dann zu Gillmann und wieder zurück zu Schilgen ziehen, über Mersch und Donaustraße würde es Richtung Westen zu Tepe (nachm. Pröbsting) gehen, von dort zum Waisenhaus und zum Marktplatz bzw. zum Abschluss vor dem Bahnhof. Am Tag zuvor empfahl die Carnevalsgesellschaft allen Mitgliedern „mit ihren Familien“, den „Sonntags-Narrenball“ im Saal von Martin Tepe zu besuchen. ![]() Schon seit längerer Zeit galt er als einer der Wortführer des „Schwarzen Clubs“, der für die Abschaffung des Carnevals in Damme eintrat. ![]() Quelle: Archiv des Stadtmuseums Damme
>> nach oben Dammer Carneval 1935: Braune Züge auf der Linie „Damme Bohmte Genua“ ![]() ![]() Um diese Zeit kam der Prinz nicht unter größter Geheimhaltung ans närrische Tageslicht, sondern wurde auf der öffentlichen Generalversammlung gewählt. Die Wahl gewonnen hatte Fritz Enneking, der bereits 1924 als Prinz ohne Carneval gekürt worden war. Allerdings trat er wohl auf Grund politischer Verwicklungen, denn er war zu dieser Zeit NSDAP-Ortsgruppenleiter von diesem Amt zurück. Daraufhin bestimmte die Generalversammlung Joseph kl. Piening zum Prinzen. Im Hofstaat standen ihm Franz Hellmann und Heini Butke als Adjutanten, als Hofnarr Franz „Vatti“ Kleyböcker zur Seite. Seine Tollität fuhr im Rosenmontagsumzug übrigens mit einer offenen Pferdekutsche durch die Straßen, denn einen Prinzenwagen legte man sich erst ein Jahr später zu. Weder einen Kinderprinzen noch einen Kinderumzug am Sonntag gab es zu dieser Zeit. Das kam erst 1938. Allerdings gab es sonntags eine Art Kinder-Belustigung, zeigten sich überdies erstmals eine Schülergruppe sowie eine Kindermusikkapelle unter den insgesamt 16 Umzugsnummern. ![]() ![]() Weiteres dazu in: Friemerding, Wolfgang/Migowski, Ludger: Damme zwischen den Weltkriegen, Damme 2006, S. 304/305, 529-537
>> nach oben Dammer Carneval 1960: Südfelde und Osterdamme ganz vorn ![]() ![]() ![]() In den Umzügen, für die insgesamt 13 Musikkapellen nebst 43 Wagen und Gruppen gemeldet waren, gab es eine getrennte Wertung, denn der Sonntagsumzug war offiziell der „Kinderumzug“. Die „Ratten vom Dümmer“ der Jugendgruppe Dümmerlohausen erhielten einen Sonderpreis, während erste Preise an „Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen“ (Jugend Südfelde), den „Bade-Express aus Rüschendorf“ (Bauerschaft Rüschendorf), den „Schulausflug 1914“ (Gruppe Börger), den „Ersten Ballonaufstieg in Dammensia“ (Gruppe Lübben), an „Viele Köche verderben den Brei“ (Die Köche), den „Hexenritt“ (evangelische Volksschule), die „Trommlergruppe“ (Gruppe Hubert Butke) und „Karl May auf dem Dammer Carneval“ (Jungenmittelschule) gingen. Am Montag erhielten die Gruppen Donaustraße mit „Gemeindekasse einst und jetzt“ sowie die Gemeindeverwaltung mit „Triumphzug des Gemeinderats“ Sonderpreise. Erste Preise gingen an die Gruppen Wild-West, die Carnevalsgruppe Südfelde, die Bauerschaft Dümmerlohausen und die Osterdammer Gruppe Krebeck.
![]() ![]() Weiteres unter: Schomaker, Alwin: Das Alte Volk von Damme, Damme 1964 >> nach oben Dammer Carneval 1985: Alltagskummer erfolgreich vertrieben Offenbar hatte man um die Fünfte Jahreszeit nicht nur in Damme seine Sorgen, denn „Kummer an allen Enden / Dammer Frohsinn wird es wenden“ hieß das Motto in der 371. Session der Dammer Carnevalsgesellschaft 1985. Wie jedoch dann der weitere Verlauf bewies, schafften es die Dammer Närrinnen und Narren unter Führung der Carnevalsgesellschaft, diesen vermeintlichen oder tatsächlichen Kummer restlos zu vertreiben.
Rudi Bell vertrat den Präsidenten während der gesamten Session, und zwar, wie der Chef des Protokolls Emil Schröder, der am Dritten Weihnachtstag 1985 aus dem Amte und dem aktiven Elferrat schied, bemerkte: „in hervorragender Weise“. In der Bütt während der drei Galasitzungen im legendären Saal Pröbsting traten auf Heiko Bertelt als „Baron Münchhausen zu Reselage“ und dem Prolog, Josef Koch als „Nachtwächter“, Benno Goda als „Tankwart aus Dammensia“, Hans Mähler/Willi Enneking als „Muck & Trina“, Udo Klanke/Wolfgang Friemerding als „Zwei Spürnasen“, Hans Mähler/Heiko Bertelt als „Max und Moritz“ sowie zum Abschluss Hans-Georg Alten als „Antiquität“. Ebenso tanzten unter der Choreographie von Susanne Heidkamp und Juliane Rump eine Funkengarde und ein Funkenkorps. Der neueste Dammer Carnevalsschlager von Günter Vormoor würdigte das Haus, in dem schon so viele närrische Feiern stattgefunden hatten mit „Ja, hier bei Pröbsting, bei Änne und Elisabeth, da ist es immer gemütlich und so nett, bei Wein und Töttchen“. Dazwischen gab’s jede Menge Dammer Carnevalslieder und sogar „Heil Dir, o Oldenburg“. Auf der Kindersitzung hieß allerdings in Anbetracht der umstrittenen Orientierungsstufe der große Hit: „Dann wird die OS geschlacht’.“ ![]() ![]() Die Umzüge fanden in der 371. Session der Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 bei Temperaturen deutlich unter O° C und zeitweise recht kaltem Ostwind statt. Beliebte Umzugsthemen waren dabei die 1 1⁄2 Monate zuvor gelaufene Stadtdirektorenwahl mit der Respondek-Äußerung „Ich bin kein anschmiegsames Kätzchen“, das 50-jährige Jubiläum von Donald Duck, die heimische Schweinezucht und das Gülleproblem, der Prinz mit der bayrischen Herkunft und dem passenden Namen, der Sparkurs in der Politik, verschiedene Umwelt-Themen, speziell ![]() Weiteres dazu in: Stadt Damme/Heimat- und Verschönerungsverein „Oldenburgische Schweiz“ (Hg.): Damme. Die Stadt zwischen Wald und See, Damme, 2000, darin: Friemerding, Wolfgang: Tradition und Wandel. Dammer Fastnacht im jüngsten Vierteljahrhundert, S. 55-62
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